Die Zeit war viel zu kurz
Reisebericht von der Senegalreise in die Partnerdiözese Thiès
„Bis wir uns an die fremde Kultur gewöhnt hatten mussten wir uns schon wieder auf den Weg nach Hause machen“, lautete einer der ersten Aussagen von Lisa, als sie von der zehntägigen Austauschreise in den Senegal berichtete. Zusammen mit 13 Jugendlichen, Detlef Pötzl (Diözesanjugendpfarrer), Gabi Kaulen und Alexander Bothe reiste sie vom 01.02. - 11.02. 2012 in das Partnerbistum Thiès im Senegal. Organisiert wurde diese Fahrt vom Jugendhaus Burg Feuerstein.
Die Senegalesen hatten ein buntgemischtes Programm vorbereitet um den Bambergern ein Stück von ihrem Land näher zu bringen. „Uns wurde alles gezeigt was die Gegend um Thiès an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.“ Lisa erzählte von der Stadt Thiès, einem Nationalpark mit Tieren wie Giraffen, Nashörnern und Büffeln, einem rosafarbenen Salzsee, einer Muschelinsel mit christlich-muslimischen Friedhof, der Stadt Touba mit der größten Moschee Westafrikas und der Sklaveninsel Goree vor Dakar.
Doch einen richtigen Einblick in die Kultur der Senegalesen bekamen die Bamberger erst durch Feierlichkeiten, wie einem „Kerwabesuch“, oder einem Abendessen bei Nicolas Familie zu Hause. (Zur kurzen Erklärung, Nicolas Faye macht gerade ein FSJ auf der Burg Feuerstein und reiste mit der Gruppe in seine Heimat um sie bei organisatorischen Dingen zu unterstützen und auch zu dolmetschen.) Denn vor allem Begegnung stand im Vordergrund der Reise. Gespräche mit den senegalesischen Jugendlichen waren sehr bereichernd und so erfuhren die Bamberger im direkten Austausch von Themen und Problemen die die Jugendlichen dort beschäftigen. Diskutiert wurden beispielsweise die Stellung der Frau in der Gesellschaft und die Bildungsproblematik.
„Mir ist noch einmal bewusst geworden, wie wichtig Bildung wirklich ist“, merkte Lisa an als sie von den Gesprächen und ihren Eindrücken aus dem Land berichtete. Verstärkt wurde diese Impression durch eine Schuleröffnungsfeier, einem Kindergartenbesuch und dem Besuch von Gruppenstunden in den einzelnen Pfarrgemeinden. Insbesondere in den Pfarrgemeinden gibt es viele Ansatzpunkte für den Ausbau der Jugendarbeit auch im Zusammenhang mit Bildung. Die Jugendlichen wünschen sich ein Zentrum mit Übernachtungsmöglichkeiten, in dem sie sich treffen können. Ein „Maison des jeunes“, also ein Jugendhaus ähnlich wie die Burg Feuerstein, zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Jugendlichen vor Ort könnte eine Bereicherung für Thiès sein. Dieses Projekt soll in den nächsten Jahren verwirklicht werden.
Nach ihrer Rückkehr waren sich alle einig: Die Zeit war viel zu kurz, aber dennoch eindrucksvoll und unvergesslich.